Über Sinn und Sinnlosigkeit des Kinderkriegens

Hier eine Glosse von Harald Martenstein:
Über Sinn und Sinnlosigkeit des Kinderkriegens
aus dem ZEIT Magazin  NR. 45/2014
harald-martenstein-kinderkriegen-zmo-landscape-large© Fengel

“Warum haben Leute Kinder? Ich kann es nicht begreifen. In den ersten Monaten schlafen die Kinder meistens, außer nachts. Im Wachzustand schreien sie und verrichten emsig ihre Notdurft. Dann kommt die Phase, in der sie Bücher aus den Regalen ziehen, Seiten aus den Büchern herausreißen und sich im Supermarkt schreiend auf den Boden werfen. Bald schon stellen sie sinnlose Forderungen, sie wollen zum Beispiel nur noch Schuhe einer bestimmten Marke tragen, natürlich einer teuren Marke. In der Pubertät machen sie den Eltern meistens Vorwürfe, was sie nicht daran hindert, weiterhin sinnlose Forderungen zu stellen. Dann ist man alt. An Weihnachten rufen die Kinder an. Der Sinn des Kinderkriegens besteht darin, dass, wenn man alt ist, an Weihnachten jemand anruft. Dies könnte man auch billiger haben. Für das Geld, welches ein Kind im Laufe der Kindheit kostet, könnte man sich an Weihnachten auch von Mario Adorf oder von Susan Sarandon anrufen lassen. Dann würde die Stimme des Anrufers auch nicht so gelangweilt klingen, sondern echt interessiert. Adorf ist ein fantastischer Schauspieler.”
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